Kornkäfer

Allgemein

Der Kornkäfer ist ursprünglich eine samenfressende Art, entwickelte sich aber zu einem der bedeutendsten Getreidevorratsschädlingen. Er ist relativ kältefest und richtet größere Schäden in Europa, kühleren Gebieten Nordamerikas und in Australien an. Er ist ein typischer Schädling des Lagergetreides in kleineren bäuerlichen Betrieben. In überlagertem Getreide kann die Befallsdichte sehr hoch sein. Es handelt sich um dunkelbraune, 2,5 – 5 mm lange Käfer. Der Kopf ist rüsselförmig verlängert. An der Rüsselbasis setzen die Fühler an. Die Mundwerkzeuge befinden sich am Vorderende des Rüssels. Kopf- und Halsschild sind mit Narbenpunkten, die Flügeldecken mit vertieft verlaufenden Längsstreifen und eingesenkten Punkten versehen.

Lebensweise, Biologie

Die Larven entwickeln sich vor allem in Weizen, Roggen, Gerste, Reis und Mais sowie in Sonnenblumensamen, Hirse, Teigwaren, Eicheln und Esskastanien. In Mehl und anderen feinkörnigen Produkten kommen die Larven zwar nicht vor, jedoch können sie sich in vertrockneten Teigresten oder ausgetrocknetem Mehlstaub wieder entwickeln. Die gesamte Entwicklung findet im Getreideinneren statt. Eine Larve bewohnt dabei jeweils ein Korn, nur großkörnige Maissamen können mehrere Tiere enthalten. Das Weibchen legt seine ca. 140 Eier durch ein tiefes Loch ins Korn, welches es vorher mit dem Rüssel gebohrt hat. Nach der Eiablage wird das Korn mit einem Stopfen wieder verschlossen. Dieses ist so kunstvoll verborgen, dass es nur mit einem Spezialfarbstoff sichtbar gemacht werden kann. Die Eier sind jeweils 0.5 – 0.8 mm lang und weiß gefärbt. Nach dem Ausschlüpfen bleibt die noch beinlose Larve im Korn. Sie nagt sich eine Kammer um sich später darin zu verpuppen. Erst das ausgewachsene Tier nagt sich durch das Korn ins Freie und hinterlässt ein großes, unregelmäßig rundliches Loch. Die Gesamtentwicklung ist jahreszeitabhängig. Im Sommer dauert sie 30-40 Tage, während es im Winter bis zu 150 Tage sein können. Im Laufe des Jahres können sich bis zu vier Generationen entwickeln. Der Kornkäfer ist einer der gefährlichsten Schädlinge in gelagerten Produkten. In Haushalten richtet er relativ selten Schäden an.

Vorbeugung & Bekämpfung

Nahrungs- und Futtermittel sollten eine möglichst kurze Lagerzeit haben. Beim Einlagern und während der Aufbewahrung sollte eine Qualitätskontrolle stattfinden. Ferner sollten zur Lagerung trockene Orte bevorzugt werden (Getreide unter 12% Feuchtigkeit). Nach dem Entzug des Substrates erledigt sich meistens der Befall von selbst.